KünstlerBücher

Die Sammlung Reinhard Grüner

Wenn bildende Künstler ihre Phantasie zu literarischen Vorlagen spielen lassen, entstehen oft Kunstwerke von konzentrierter Aussagekraft. Während illustrierte Bücher dem Künstler eine untergeordnete Rolle zuweisen, im Malerbuch Farben und Gesten im Vordergrund stehen, definieren sich Künstlerbücher als eigene Gattung, die durch unkonventionelle Materialien und unkonventionelle künstlerische Techniken hervorsticht.

Inhalt und Form verschmelzen im Künstlerbuch zu einer künstlerischen Aussage, die immer zum Medium Buch und meist auch zu literarischen Texten ins Verhältnis tritt. Künstlerbücher vermitteln literarische Botschaften über das Auge. Sinnlich wahrnehmbar und ausdrucksstark spiegeln sie komplexe Erfahrungsräume menschlichen Lebens: Kindheit, Alter, Politik, Gewalt und Krieg, Erotik, Tod, Spiel, Humor.

Publikation:

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog zum Preis von € 14.90 EUR

Veranstaltungen:

Begleitprogramm der Ausstellung mit Buchwerkstatt und Lesungen

Martin Raudensky, Ali Baba und die vierzig Räuber, 1996

Walasse Ting 1 Cent Life, Bern 1964 (Roy Lichtenstein)

Das Stadtmuseum Fürstenfeldbruck würdigt und nutzt in seiner Ausstellung über Künstlerbücher die leidenschaftliche Sammeltätigkeit des Pädagogen Reinhard Grüner, der in Fürstenfeldbruck lebt. Seine Sammlung umfasst bedeutende europäische und amerikanische Werke der achtziger und neunziger Jahre, favorisiert jedoch Künstler Osteuropas und Russlands. Hier war das Künstlerbuch ein „Refugium der Geistesfreiheit“, mit dem sich Künstler und Publikum in Zeiten staatlicher Repression relativ unbeobachtet und individuell austauschen konnten. Die Werke sind Zeugnisse der Eigenständigkeit und hohen Qualität der künstlerischen Arbeit in den Ländern des ehemaligen „Ostblocks“.

Sergej Yakunin, Smert Ljubow, Moskau 1999

Viktor Remischewski, Bin ich gelaufen..., St. Petersburg 2000

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